top of page
9A0A5031.jpg

FC WOLLMATINGEN 09

FC WOLLMATINGEN 09

logo-fc-wollmatingen.png

Sommer 1909. Im Nebenzimmer des damaligen Gasthauses "Zum Sternen" wurde zum 1. Vorstand Karl Schroff benannt. Etwas verzwickt spielte sich der Eintrag ins Vereinsregister ab. Da Karl Schroff noch nicht das notwendige Mindestalter für die Unterschriftenleistung hatte, musste ihm der volljährige Julius Romer bei der Unterzeichnung Pate stehen. Der neu gegründete Club wurde 1909 mit dem Namen FC Teutonia ins Vereinsregister eingetragen. Ein Spielbetrieb im heutigen Sinne war natürlich damals noch nicht gegeben.

Die rein spielerischen Erfolge des jungen Vereins waren anfangs dünn gesät. Trotzdem ließ sich die mutige Schar nicht mehr vom eingeschlagenen Weg abbringen. Man wollte ein spielstarker Fußballclub werden. Der erste Weltkrieg brachte dem sportlichen Aufbau einen herben Rückschlag. 1919 wurde der Neuaufbau des Fußballvereins begonnen. Die kurze "Sportehe" mit dem Kraftsportverein Wollmatingen wurde beendet. Der Verein hieß fortan FC Wollmatingen 09. Unter Führung von Gründungsmitglied Ludwig Sauter erholte sich der Verein von den Kriegsstrapazen. Von 1922 bis 1934 leitete in einmaliger Weise volle 12 Jahre Siegfried Würtenberger die Geschicke des Fußballvereins. 1934, im Jahre des 25 jährigen Vereinsjubiläums, wurde im Wollmatinger Fußballlager die Meisterschaft der Kreisliga 1 mit riesiger Begeisterung gefeiert.

 

Die Zwangseingemeindung der bisher freien Gemeinde Wollmatingen zur Stadt Konstanz und der Beginn des zweiten Weltkrieges brachten wiederum Einschnitte in das Vereinsleben. Während des zweiten Weltkrieges formierten sich Spieler des FC Wollmatingen und des FC Konstanz zu einer Notgemeinschaft und nahmen am eingeschränkten Spielbetrieb teil.

 

1946 gehörte man zu den ersten 16 Vereinen im Bezirk Bodensee, die den Spielbetrieb wieder aufnahmen. Die französische Besatzung duldete pro Gemeinde nur noch einen Sportverein, und dieser durfte keinen Vorkriegsnamen tragen. So wurde 1946 der SV Wollmatingen gegründet. Erst 1954 kehrte man wieder zum alten Namen FC Wollmatingen zurück. Neben Fußball wurde zunächst auch Feldhandball gespielt, und auch eine Abteilung Geräteturnen wurde ins Leben gerufen. 1949 enstand die Tischtennisabteilung. 1951 stieg die erste Fußballmannschaft in die 2. Amateurliga auf. Im Jahr 1959 war das 50jährige Jubiläum Höhepunkt des Vereinsgeschehens. Der erste Vorsitzende Dr. Gustav Rey konnte zum Jubiläum zahlreiche Ehrengäste begrüßen. 1962 wurde eine Abteilung Damengymnastik gegründet.

 

1961 wurde mit der Erstellung der vereinseigenen Umkleidekabine, Vereinsgaststätte und Personalwohnungen am Fürstenberg-Sportplatz begonnen. Feierliche Einweihung und stolze Eröffnung waren am 5. Juni 1965. Sportlicher Höhepunkt war im Jahre 1963 der Aufstieg in die 1. Amateurliga (Schwarzwald-Bodensee-Liga), der man nur ein Jahr angehörte. 1973 Abstieg in die Bezirksliga, in der man bis 1979 spielte. Als Meister der Saison 78/79 Aufstieg in die Landesliga. Diese Zugehörigkeit hielt jedoch nur eine Spielsaison. Über die Bezirksliga, welche nicht zu halten war, stieg man innerhalb zwei Jahren bis zur Kreisliga B ab. 1984 Wiederaufstieg in die Kreisliga A und darauf erneuter Aufstieg in die Bezirksliga. Zu einem Vereinshöhepunkt wurde das 75jährige Vereinsjubiläum im Jahr 1984 unter dem 1. Vorsitzenden Rolf Dieter Lange. 1993/94 erneuter Abstieg in die Kreisliga A als 13. der Tabelle. Danach wechselnde Erfolge, bis zur Meisterschaft in der Kreisliga A, Staffel II, Saison 1999/2000. Damit verbunden war der Aufstieg in die Bezirksliga. 2002 konnte man die Meisterschaft in der Bezirksliga feiern. In der Landesliga ging es zunächst weiter bergauf. Allerdings musste man in der Saison 2003/04 nach schon sicher geglaubtem Vizemeistertitel eine hohe Zahl von Spielumwertungen entgegennehmen, so dass mit dem zehnten Platz gerade noch der Abstieg vermieden werden konnte. Aber ein Jahr später im Jahr 2005 feierte dann der FCW die Meisterschaft in der Landesliga Ost und den Aufstieg in die Verbandsliga.

 

Nachdem man im ersten Verbandsligajahr noch knapp dem Abstieg entgangen war, verlief dann aber das zweite Jahr in dieser Klasse fast ohne Erfolge. Leider folgte dem Abstieg in die Landesliga ein Jahr später ein erneuter Abstieg in die Bezirksliga.

Aus der Festschrift "100 Jahre FC Wollmatingen 09":

FCW_Vereinsgeschichte_2009.pdf

Adobe Acrobat Dokument [2.1 MB]

Einige Ergänzungen:

Chronik Gesamtverein Ergaenzungen.pdf

Adobe Acrobat Dokument [147.5 KB]

Archiv 2002 -2012:

In diesem Dokument finden Sie Details zur ersten Mannschaft des FC Wollmatingen aus den Jahren 2002-2012.

Archiv 2002 - 2012.pdf | Adobe Acrobat Dokument [2.7 MB]

DIE GESCHICHTE DES SC FÜRSTENBERG KONSTANZ E.V.

Der SC Fürstenberg wurde 1967 gegründet von Mitgliedern des FC Wollmatingen. Man begann in der Saison 1967/68 mit einer Mannschaft in der C-Klasse und wurde auf Anhieb Meister. Ein Jahr später spielte die erste Mannschaft also in der B-Klasse, die der heutigen Kreisliga A entspricht, und man meldete eine zweite Mannschaft in die C-Klasse. Erster Höhepunkt war Platz 6 in der B-Klasse im Jahr 1971. Nach dem Abstieg 1973 spielte die erste Mannschaft acht Jahre in der C-Klasse, die 1978 in Kreisliga B umbenannt wurde. 1981 wurde die Meisterschaft in der Kreisliga B gefeiert, und gleich im Jahr darauf wurde man Vizemeister in der Kreisliga A. Nochmals konnte man 1984, 1992 und 1994 die Meisterschaft in der Kreisliga B erringen.

 

Der Verein spielte überwiegend auf dem ESV Platz in der Max-Stromeyer-Straße und am Schwaketengelände. Vereinsvorsitzende waren Conny Mühlbrand, Josef Heitvogt, Werner Steimer und zuletzt Hans-Jürgen Futterer. Wegen Spielermangel ging der Verein 1997 eine Spielgemeinschaft mit dem FC Wollmatingen ein. Am 13. November 1998 unterzeichneten dann Hans-Jürgen Futterer und der erste Vorsitzende des FC Wollmatingen Bernd Fetscher die Verschmelzung der beiden Vereine zum FC Wollmatingen.

ERINNERUNGEN EINES ALTEN MITGLIEDS...

Aus Anlass des Jubiläums "100 Jahre FC Wollmatingen 09" hat unser Mitglied Reinhold Haag, Jahrgang 1928, einige Erinnerungen aufgeschrieben und bei der 100-Jahr-Feier vorgetragen.

 

Meine aktive Laufbahn begann in den Jugendmannschaften des FCW während des Krieges. Als Jugendspieler wurden wir damals mit teilweise lästigen Auflagen konfrontiert, z.B. war die Spielerlaubnis nur mit Zustimmung seitens der Hitlerjugend möglich, was u.a. befehlsgemäß sogar voraussetzte, dass die Haare nicht länger als auf Streichholzlänge geschnitten sein durften.

 

Unsere A-Jugend zählte damals neben Konstanz, Radolfzell und Singen zu den stärksten im Kreisgebiet Konstanz. Einmal wurden wir Meister, allerdings wurde uns der Meistertitel wieder aberkannt, und zwar nur, weil wir unter dem Namen FC Wollmatingen spielten, während alle anderen Mannschaften unter dem Namen ihrer Hitlerjugend-Zugehörigkeit spielten, also z.B. nicht FC Singen A-Jugend sondern HJ Singen, Stamm sowieso.

 

Auch der Neubeginn des Spielbetriebes nach dem Krieg stellte uns vor schwierige Aufgaben und war zunächst grundsätzlich von einer Genehmigung durch die französische Besatzungsmacht abhängig. Ein Problem war auch, dass der hervorragende Sportplatz am Bettenberg dem FCW nicht mehr zur Verfügung stand, weil er sich im Manövergelände der Franzosen befand.

 

Bis zum Einvernehmen, letztlich auf dem Fürstenbergsportplatz spielen zu können, mussten zunächst nach wiedererwachten Besitzansprüchen durch Mitglieder des ehemaligen Arbeiter-Turn- und Sportvereins politische Gegensätze glattgebügelt werden und ein gemeinsamer Weg für eine sportlich orientierte Vereinstätigkeit gefunden werden. Hierin war auch begründet, dass wir einige Jahre nicht unter dem Namen FCW sondern SV Wollmatingen spielten.

 

Unter äußerst bescheidenen Voraussetzungen wurde auf dem damals fürchterlich morastigen Sportplatz mit zusammengeflickten Schuhen und Bällen, jedoch mit Elan und Begeisterung der Spielbetrieb in der Nachkriegszeit wieder in Gang gebracht.

 

Nachdem durch die französische Besatzungsmacht ab Februar 1946 wieder Verbandsspiele genehmigt wurden, fand das erste Verbandsspiel für uns in Stockach statt. Die Bahnverbindung nach Stockach war damals so genial, dass wir morgens um 7 Uhr vom Bahnhof Reichenau bis nach Radolfzell fahren konnten. Die Strecke von Radolfzell bis Stockach mussten wir zu Fuß zurücklegen.

 

Deshalb trafen wir bereits im Laufe des Vormittags in Stockach ein und wurden vom Vorstand des VfR Stockach freundschaftlich begrüßt. Dabei betrachtete er uns irgendwie komisch und erklärte uns dann, dass kein Jugendvorspiel eingeplant sei sondern nur die 1. Mannschaften spielen würden. Er wollte wissen, wo die Spieler der 1. Mannschaft von uns wären. Wir klärten ihn dann auf, dass wir nicht die Jugendmannschaft sondern die Erste des FCW seien.

 

Das jugendliche Durchschnittsalter unserer Mannschaft begründete sich damit, dass von der ehemaligen 1. Mannschaft bis auf zwei Ausnahmen alle im Krieg gefallen sind oder sich noch in Gefangenschaft befanden.

 

Nicht nur der Vorstand des VfR Stockach war erstaunt, dass die "U21-Mannschaft" des FCW die Punkte mit nach Wollmatingen nahm.

Im Zusammenhang mit Fahrten zu Auswärtsspielen gab es noch weitere Unterschiede zum heutigen Fahrkomfort. Wie bereits erwähnt, waren weite Fußmärsche z.B. auch vom Bahnhof Singen nach Gottmadingen und anderswo üblich. Und einmal fuhr die Mannschaft bei ca. 12-15 Grad Kälte auf einem offenen Holzvergaser-LKW, in Decken eingehüllt, nach Messkirch.

 

Bei der Hundekälte verloren wir das Spiel auch deshalb, weil der Ball während des Spiels mehrmals die Luft verlor und geflickt werden musste, und die gegnerische Mannschaft diese Zwangspausen im Haus nebenan zum Aufwärmen benutzte, während wir draußen fast zu Eisklötzen erfroren.

 

Trotz alledem spielten wir in der Folgezeit zunächst in der Bezirksliga und ab der Saison 50/51 in der 2. Amateurliga.

Auf Grundlage einer tollen Freundschaft und Kameradschaft und dank einer ausgewogenen Mischung aus Kampfkraft und technischer Begabung entwickelte sich eine spielstarke Mannschaft, die sich ab 1953/54 stets auf den vordersten Tabellenplätzen in der 2. Amateurliga der Schwarzwald-Bodensee-Region platzieren konnte.

 

Ich erinnere mich natürlich auch, dass das nicht von ungefähr kam und wir diese Erfolgserlebnisse unserer kernigen Kampfmoral verdankten, zu der wir uns gegenseitig anstachelten und Mut machten. Das brachte mit sich, dass unsere Zuschauer vor allem bei Auswärtsspielen von Langeweile verschont blieben und die von uns praktizierte Spielkultur mitunter für erhitzte Gemüter sorgte.

Selbstverständlich waren aber auch Gaudi und Humor bei jeder Gelegenheit bevorzugte Mitgestalter. Folgende Begebenheit macht den uneingeschränkten Zusammenhalt der Mannschaft auch außerhalb des Spielfeldes deutlich.

 

Nach einem anstrengenden Training wurde dem Vorschlag zugestimmt, zur Erfrischung noch eine Runde im See zu schwimmen. Da alle mitwollten, Motorfahrzeuge damals jedoch noch zu seltenen Raritäten zählten, mussten 14 Mann auf 4 Motorräder verteilt ans Seeufer nach Allensbach transportiert werden, also 2 Motorräder mit je 4 und 2 mit je 3 Mann.

 

In diesem Fall war halt mehr Ideenreichtum und Geschicklichkeit gefordert als die Straßenverkehrsordnung vorschreibt.

Die Sitzordnung mit 4 Mann sah demnach folgendermaßen aus: Einer saß ganz vorne auf dem Tank, der zweite teils auf dem Tank und Sattel, der dritte auf dem restlichen Sattel und einer auf dem Sozius.

 

Der Vorderste auf dem Tank, der alles sah, war zuständig fürs Fern- und Abblendlicht. Der Zweite hat weniger gesehen, der war zuständig fürs Lenken und Gasgeben. Der Dritte hat nichts gesehen, das war der Fahrzeughalter mit der Fahrerlaubnis, und war zuständig fürs Bremsen auf Zuruf. Der Vierte auf dem erhöhten Sozius hatte noch etwas Übersicht und gab Kommando, wie weit man in Kurven reinhängen musste, weil vorne mit dem Lenker kaum Spielraum vorhanden war.

 

So sind wir dann am Seeufer in Allensbach angekommen und sofort ins Wasser gesprungen. Das Erfrischungsbad musste allerdings vorzeitig wieder abgebrochen werden, weil ein gewaltiges Gewitter aufzog. Trotz aller Eile wurden wir auf der Heimfahrt glitschnass.

Trotzdem klappte die Heimfahrt mit der vorher erwähnten Sitzordnung auch wieder bis nach Wollmatingen, wo dann in der Kurve nach dem Gänswein ein großer Ölfleck auf der glitschnassen Straße dafür sorgte, dass 10 Mann kurz hintereinander, getrennt von ihren 3 Fahrzeugen, eine Rutschpartie bis vors Pfarrhaus unternahmen. Zum Glück wirkte die regennasse Straße wie eine Wasserrutsche, und die Mannschaft konnte zum nächsten Spiel verletzungsfrei antreten.

 

Meine später dann ausklingende Fußballlaufbahn schenkte mir in der AH-Mannschaft noch schöne und unvergessliche Erlebnisse auf sportlicher und gesellschaftlicher Ebene.

 

Da spielten wir z.B. in der Grenzlandrunde gegen namhafte Mannschaften, die innerhalb des Gebietes zwischen Villingen über Ravensburg, Bregenz, Winterthur bis nach Schaffhausen beheimatet waren. Daneben gab es interessante Freundschaftsspiele, wo z.B. die Begegnungen mit Olympia Lampertheim oder Youngfellows Zürich besondere Höhepunkte darstellten.

 

Rückblickend empfinde ich Freude und Dankbarkeit für alles, was ich rund um den Fußball miterleben durfte, ausgenommen Verletzungen.

 

Jedenfalls möchte ich zum Schluss noch hervorheben, dass ich sportlicher Tätigkeit einen sehr hohen Stellenwert einräume und ich mein körperliches Wohlbefinden mit meinen 81 Jahren weitgehend meiner sportlichen Aktivität zu verdanken habe.

1412335409.jpg
bottom of page